Wiesbaden (epd). Mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen wird allein durch Angehörige zu Hause versorgt. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, betreuten Angehörige Ende vergangenen Jahres ohne Unterstützung 2,1 Millionen Menschen mit dem Pflegegrad 2 bis 5 in deren eigener Wohnung. Das seien 51,3 Prozent aller 4,1 Millionen Pflegebedürftigen. 72.700 der Menschen, die durch Angehörige gepflegt wurden, hatten den höchsten Pflegegrad 5 und wiesen damit schwerste Beeinträchtigungen mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung auf.
Insgesamt wurden vier von fünf Pflegebedürftigen (3,31 Millionen) zu Hause versorgt. Je schwerer die Beeinträchtigungen der Pflegebedürftigen, desto häufiger übernehmen ambulante Pflegedienste deren Versorgung zumindest teilweise, wie es weiter hieß. Zum Jahresende 2019 versorgten 14.700 ambulante Dienste 983.000 Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 bis 5 in Deutschland.
Die ambulanten Pflegedienste beschäftigen laut Statistikbehörde zuletzt 421.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit steigendem Pflegegrad nimmt demnach auch der Anteil zu, den Pflegedienste an der Versorgung zu Hause erbringen: Von 27,6 Prozent bei Pflegebedürftigen mit Pflegegrad 2 bis hin zu 37,9 Prozent bei Menschen mit Pflegegrad 5.
Der Anteil der zu Hause versorgten Pflegebedürftigen sinkt mit deren zunehmendem Alter. Während Pflegebedürftige von 65 bis unter 70 Jahren im vergangenen Jahr zu 84,5 Prozent zu Hause versorgt wurden, lag der Anteil der zu Hause betreuten über 90-Jährigen bei 64,6 Prozent. Hierbei spielt auch eine Rolle, dass im hohen Alter die Pflegebedürftigkeit steigt. Ende 2019 waren 16,4 Prozent der 65 bis unter 70-Jährigen Pflegebedürftigen in den beiden höchsten Pflegegraden, bei den über 90-Jährigen liegt der Anteil der Pflegegrade 4 und 5 bei 26 Prozent.