Stuttgart (epd). In ganz Baden-Württemberg gibt es ab Samstag flächendeckende nächtliche Ausgangsbeschränkungen zwischen 20 und 5 Uhr. Auch tagsüber sollen Kontaktbeschränkungen gelten, teilte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Anschluss an eine Sonderkabinettssitzung am Freitag in Stuttgart mit. Notwendig mache das ein deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegendes Corona-Infektionsgeschehen. Baden-Württemberg hat derzeit einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von rund 170. Bundesweit lag er am Freitag bei etwa 156.
Nachts dürfen Menschen im Südwesten in den nächsten vier Wochen ihre Wohnung nur aus wichtigen Gründen verlassen. Dazu zählen unter anderem berufliche Zwecke, medizinische Behandlungen, die Begleitung von Minderjährigen und Menschen mit Unterstützungsbedarf sowie die Versorgung von Tieren. Auch tagsüber sei es nicht mehr erlaubt, sich ohne relevanten Grund im öffentlichen Raum aufzuhalten.
Weitere Entscheidungen zur Eindämmung der Infektionslage sollen laut Kretschmann mit bundesweiter Geltung am Sonntag bei einer Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefällt werden. Der baden-württembergische Landtag trete zu einer Sondersitzung am Montagnachmittag zusammen. Weitere Verschärfungen sollen dann bereits in der Nacht zum Dienstag in Kraft treten. Er rechne unter anderem mit Beschlüssen zur Schließung von Friseurbetrieben, Barbershops und Sonnenstudios, mit dem Verbot besonderer Verkaufsaktionen und mit Regeln für Besuche in Krankenhäusern und Pflegeheimen, zu denen ein verbindlicher negativer Antigentest und das Tragen einer FFP2-Maske gehören würden.