Frankfurt a.M., Kampala (epd). Der ugandische Oppositionskandidat und Musiker Bobi Wine hat Angriffe auf sein Wahlkampfteam beklagt. Auf der Fahrt zu einem Auftritt sei auf sein Auto geschossen worden, erklärte Wine am Dienstag via Twitter. Dabei seien sein Fahrer und ein anderen Insasse fast getroffen worden. Kurz davor hätten Polizei und Militär sie bereits in einer anderen Ortschaft angegriffen und mehrere Menschen verletzt, einige davon schwer. "Unser Leben ist in Gefahr", schrieb er. Der 36-jährige Wine tritt bei der Präsidentenwahl am 14. Januar gegen den langjährigen Präsidenten Yoweri Museveni (76) an.
Wine ist Parlamentsabgeordneter und heißt mit bürgerlichem Namen Robert Kyagulanyi. Er gilt als einer der stärksten Herausforderer Musevenis, der seit 1986 das ostafrikanische Land regiert. Wegen seines zunehmend autokratischen Regierungsstils steht Museveni in der Kritik. Die ugandischen Sicherheitskräfte gehen seit Wochen gegen Oppositionspolitikerinnen und -politiker vor, nehmen sie vorübergehend fest, setzten Tränengas und scharfe Munition gegen politische Kundgebungen ein und verprügeln Oppositionsanhänger.
Ende November wurden bei Protesten gegen die Festnahme mehrerer Oppositionspolitiker mehr als 50 Menschen getötet. Auslöser war die Festnahme Wines am 18. November wegen Verstoßes gegen die Corona-Einschränkungen gewesen. Er wurde inzwischen auf Kaution freigelassen.
epd nam/et