Köln (epd). Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Deutsche Aids-Stiftung und die Deutsche Aidshilfe warnen vor der Diskriminierung von Menschen mit einer HIV-Infektion. Diskriminierung begegne HIV-positiven Menschen in Form von Vorurteilen und aufgrund von Unwissenheit, teilten die Organisationen am Freitag in Köln anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember mit. Mit einer Gemeinschaftsaktion unter dem Titel "Leben mit HIV - anders als du denkst" wollen sie Berührungsängste, Ablehnung und Diskriminierung entgegenwirken. Darüber informieren sie unter anderem unter "www.welt-aids-tag.de".
"Viele Menschen wissen nicht, dass sich das Leben mit HIV durch Fortschritte der Medizin wirksam verändert hat", sagte die Leiterin der Bundeszentrale, Heidrun Thaiss. Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe ergänzte, dass Menschen mit HIV ein Recht darauf hätten, "dass ihnen wegen HIV keine unnötigen Schwierigkeiten gemacht werden". Sie sollten "einfach ganz selbstverständlich und ohne Benachteiligung ihr Leben führen können".
Auf Basis neuer Medikamente kann die Vermehrung des HI-Virus im Körper der Betroffenen verhindert werden. Bis Mitte der 1990er Jahre gab es keine wirkungsvollen Therapiemöglichkeiten, eine HIV-Infektion führte fast immer zur tödlichen Aids-Erkrankung. Heute sind mehr als 20 Wirkstoffe gegen HIV verfügbar. Dadurch wird die Vermehrung des HI-Virus im Körper gestoppt, so dass es nach einiger Zeit im Blut nicht mehr nachweisbar ist.
In Deutschland lebten Ende 2019 nach Angaben des Robert Koch-Instituts 90.700 Menschen mit HIV. Weltweit waren es nach Angaben von UNAIDS 38 Millionen Menschen.