Zum abgeschafften Buß- und Bettag als gesetzlichen Feiertag sagte Schwier in Frankfurt am Main dem epd: "Der Zug ist abgefahren." Die Gemeinden und Einrichtungen sollten aber "große Energie" darauf verwenden, ihn als kirchlichen Feiertag mit ansprechenden Gottesdiensten als Tag der Umkehr und Besinnung zu gestalten. Themen seien etwa die Corona-Pandemie und die Klimakatastrophe.
Es sei aber an der Zeit, ernsthaft über einen jüdischen und einen muslimischen gesetzlichen Feiertag nachzudenken und in verbindliche Gespräche mit den Religionsvertretern einzutreten, sagte der Professor für Neutestamentliche und Praktische Theologie. Dies würde die "interreligiöse Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft stärken, zur besseren Wahrnehmung der unterschiedlichen Religionen in Deutschland und zur Stärkung der positiven Religionsfreiheit beitragen".
Vorschläge in dieser Richtung würden immer einmal wieder geäußert, versandeten aber rasch, nicht zuletzt, weil ökonomische Gründe geltend gemacht würden, bedauerte Schwier. Solche Gründe seien zwar wichtig und müssten bedacht werden, dürften aber nicht bereits im Vorfeld ausbremsen. "Christentum, Judentum und Islam gehören in die Mitte der Gesellschaft. Das wird durch die Anerkennung von Feiertagen gewürdigt und gefördert", betonte Schwier.