Leipzig (epd). Vor einer geplanten Großdemonstration gegen die Corona-Maßnahmen am Samstag in Leipzig bereitet die Polizei einen Großeinsatz vor. Zu der Demonstration der "Querdenken"-Bewegung mit bundesweiter Mobilisierung und mehreren Gegenveranstaltungen werden insgesamt mehr als 20.000 Teilnehmer erwartet, wie die Polizei am Mittwoch auf Twitter ankündigte.
Polizei und Versammlungsbehörde in Leipzig befänden sich aktuell noch in den Vorbereitungen, hieß es weiter: "Einzelheiten stehen noch nicht fest." Über das Innenministerium in Dresden seien aber bereits zusätzliche Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei angefordert worden.
Laut einem Sprecher der Leipziger Stadtverwaltung waren für Samstag mit Stand Mittwochnachmittag insgesamt 13 Versammlungen angemeldet. Auf der linksradikalen Plattform "Indymedia" kursierte ein antifaschistischer Aufruf, am Wochenende nach Leipzig zu kommen. Beobachter gehen mit Blick auf das Versammlungsgeschehen von einem hohen Gewaltpotenzial aus.
Die Spitze der aus Baden-Württemberg stammenden Initiative "Querdenken" hat es bislang vermieden, sich deutlich von Rechtsextremisten zu distanzieren. In einem Mobilisierungsvideo in sozialen Netzwerken wird auf die friedliche Revolution in der DDR Bezug genommen und zur "nächsten Großdemo" aufgerufen. In Anlehnung an die Massendemonstration gegen das DDR-Regime in Leipzig im Oktober 1989 plant die Bewegung einen Aufmarsch über den Leipziger Ring. Laut aktueller Corona-Verordnung sind in Sachsen unter freiem Himmel jedoch "ausschließlich ortsfeste Versammlungen zulässig".