Deshalb würden bereits neue Formen von Telefonketten vorbereitet, sagte Meister. "Genauso wird überall darüber nachgedacht, welche Möglichkeiten von Besuchen es geben wird." Zu Ostern sei vielerorts schon sehr viel geleistet worden, sagte der Bischof. "Die Nachbarschaftshilfe wurde da fast zu so etwas wie einer großen sozialen Bewegung im Land. Ich bin mir sicher, dass es in diesem Jahr zu Weihnachten wieder so sein wird, und die Kirchengemeinden werden viel dazu beitragen."
Meister äußerte auch die Befürchtung, dass die Corona-bedingten Einschränkungen bei Gottesdiensten den ohnehin schon verzeichneten Besucherschwund weiter beschleunigen könnten. Die historische Erfahrung sei, dass es mit wachsender Dauer einer Krise zu einer Gewöhnung an Lebensweisen unter Krisenbedingungen komme. "Wenn das auch dieses Mal der Fall ist, dann könnte irgendwann bei der Bereitschaft zu Gottesdienstbesuchen dasjenige als Normalität empfunden werden, was durch die Corona-Krise entstanden ist."
Allerdings gebe es seit diesem Jahr sehr viele neue und vielseitige digitale Angebote für gottesdienstliche Formen im Internet, fügte er an. Diese seien durchaus nachgefragt - "auch von Menschen, die unsere klassischen Gottesdienste nur selten oder gar nicht besucht haben".