Hannover (epd). Die halbjährliche Umstellung der Uhren sorgt Umfragen zufolge vielfach für Zoff im Familienleben. Vor allem Kinder hätten mit der Zeitumstellung Probleme, berichtete die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Donnerstag in Hannover unter Berufung auf zwei von ihr beauftragte Erhebungen. An diesem Wochenende werden die Uhren wieder eine Stunde auf die Winterzeit zurückgestellt.
Den Angaben zufolge hat im vergangenen Jahr mehr als jede zweite Mutter negative Auswirkungen der Zeitumstellung auf ihre Kinder unter zwölf Jahren beobachtet. 57 Prozent der Mütter stellten Einschlafprobleme ihrer Kinder fest. 46 Prozent gaben an, dass der Nachwuchs nur schwer aus den Federn komme, 35 Prozent empfanden ihre Kinder tagsüber als gereizter oder müder als gewöhnlich.
Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Zahlen der KKH zufolge sogar gestiegen: 2016 hätten jeweils nur 38 Prozent der Mütter diese Auswirkungen hinsichtlich des Einschlafens und Aufstehens genannt. Auch die Gereiztheit der Kinder sei von weniger Müttern (22 Prozent) genannt worden. Väter stellten derartige Probleme bei ihren Kindern laut den Umfrageergebnissen grundsätzlich seltener fest.
Die Umstellung der Uhren bringe aber auch den Biorhythmus vieler Erwachsener durcheinander, vor allem von Frauen, teilte die KKH weiter mit. Im vergangenen Jahr habe knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer berichtet, dass sich die Zeitumstellung bei ihnen spürbar bemerkbar mache, sei es durch Müdigkeit (30 Prozent) oder Gereiztheit (21 Prozent).
Nach einem Beschluss des europäischen Parlaments von März 2019 soll die Zeitumstellung eigentlich im kommenden Jahr abgeschafft werden. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer, die Auswirkungen der Zeitumstellung spüren, erwarten dadurch Verbesserungen für ihr eigenes Wohlbefinden. Bislang gibt es allerdings noch keine konkreteren Pläne zur Umsetzung. So haben die Länder beispielsweise noch nicht festgelegt, ob sie die Sommer- oder Winterzeit behalten möchten.