Düsseldorf (epd). Die Ärzteschaft warnt angesichts steigender Corona-Infektionszahlen vor Engpässen bei den Intensivbetten in großen Städten. Momentan sei die Situation auf den deutschen Intensivstationen zwar noch entspannt, sagte Christian Karagiannidis von der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DIIN) der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstag): "Allerdings zeigen sich regional, insbesondere in den Großstädten, doch schon deutliche Einschränkungen in den Kapazitäten. Besonders in Berlin."
In den vergangenen Tagen habe es bundesweit eine Zunahme der intensivstationären Aufnahmen von Covid-Patienten bis aktuell etwa 450 Patienten gegeben. "Das ist noch gut händelbar, allerdings zeigt sich von Tag zu Tag ein stetiger Zuwachs", erklärte der künftige DIIN-Präsident. Vor dem Hintergrund müssten sich Betroffene darauf einstellen, dass es möglicherweise zu Verlegungen in ortsfremde Kliniken kommen könne.
Insgesamt sieht der Mediziner die deutschen Kliniken deutlich besser aufgestellt als während der ersten Corona-Welle im Frühjahr: "Weil mehr Routine eingekehrt ist und die Ärzte wissen, worauf sie achten müssen, etwa mit Blick auf die Gefahr von Thrombosen." Auch stünden neue Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die es zu Beginn so nicht gegeben habe.