Berlin/Hannover (epd). Im Zuge einer europäischen Hilfsaktion sind weitere kranke Kinder und ihre Angehörigen aus griechischen Flüchtlingslagern in Deutschland gelandet. Wie das Bundesinnenministerium in Berlin mitteilte, trafen am Mittwochvormittag 91 Menschen - also 21 kranke Kinder mit ihren Familien - am Flughafen Hannover ein. Die Flüchtlinge werden auf verschiedene aufnahmebereite Bundesländer verteilt. Insgesamt wurden damit in diesem Jahr 804 schutzbedürftige Personen, darunter 104 unbegleitete Minderjährige und 163 kranke Kinder, per Flugzeug von Griechenland nach Deutschland gebracht.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte angekündigt, 243 kranke Kinder einschließlich ihrer Kernfamilien aus Griechenland zu übernehmen. Die Übernahmen folgen auf Grundlage eines Koalitionsbeschlusses vom März. An der Hilfsaktion beteiligen sich den Angaben nach elf EU-Mitgliedstaaten - Belgien, Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Portugal, Slowenien - sowie Norwegen und Serbien.
Ursprünglich sollten mit dem aktuellen Flug noch weitere 40 unbegleitete Minderjährige nach Deutschland geholt werden, deren Übernahme die Bundesregierung nach den Bränden im Moria-Camp auf der Insel Lesbos zugesagt hatte. Wegen positiver Covid-19-Fälle in den Athener Einrichtungen, in denen sie untergebracht seien, müssten sie allerdings für 15 Tage in Quarantäne bleiben. Deren Einreise sei für Ende Oktober geplant.