Grafschaft-Lantershofen (epd). Das im vergangenen Jahr von der katholischen Kirche gegründete Institut für Prävention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt (IPA) steht nun unter Trägerschaft eines gleichnamigen Vereins. "Dies ermöglicht dem IPA, seinen Auftrag offen und über die katholische Kirche hinaus auszuüben", teilte das Institut am Mittwoch im rheinland-pfälzischen Grafschaft-Lantershofen mit. Der scheidende IPA-Leiter Oliver Vogt betonte, dass die Vereinsgründung ein wichtiger Schritt sei. Sie gebe dem Institut die "notwendige klare Struktur, kritisch und konstruktiv die Entwicklungen im Bereich des Umgangs mit sexualisierter Gewalt zu begleiten, Impulse zu setzen und zu vernetzen".
Das Institut unterstützt nach eigenen Angaben Erzdiözesen, Diözesen und säkulare Einrichtungen bei der Entwicklung von Qualitätssicherungsinstrumenten, einheitlichen Standards sowie bei der Ausbildung von unabhängigen Ansprechpersonen und Präventionsbeauftragten. Hierzu vernetze sich das IPA unter anderem mit Betroffenenorganisationen, dem Katholikentag, dem Deutschen Präventionstag, dem Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung sowie Fachberatungen.
Vereinsvorsitzender wurde den Angaben zufolge der Kölner Rechtsanwalt Stefan von der Linde, stellvertretender Vorsitzender wurde der Trierer Bischof Stephan Ackermann. Die katholische Kirche hatte das IPA als Konsequenz aus der Missbrauchsstudie im vergangenen Jahr gegründet. Die Federführung hatte Ackermann als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich und für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes.