Rom (epd). Die Flüchtlinge auf dem deutschen Rettungsschiff "Alan Kurdi" sind im Hafen von Olbia im Norden Sardiniens auf Covid-19 getestet worden. Nach den Tests sollten die 125 aus Seenot Geretteten an Bord zurückkehren, bis die Ergebnisse vorlägen, berichtete der italienische Rundfunk am Freitag. Das Schiff wird von der Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye betrieben.
Ein Fünftel der Geretteten solle auf Sardinien verbleiben, die übrigen Hundert würden auf andere europäische Länder verteilt, berichtete der Rundfunk. Unter den Flüchtlingen sind den Angaben zufolge 50 Minderjährige. Das Schiff war tagelang im Mittelmeer umhergefahren und machte sich schließlich auf den Weg nach Marseille, bis ihm ein Hafen zugewiesen wurde. Die französische Regierung habe noch am Mittwochabend auf eine Lösung gedrungen und erfolgreich an Italien appelliert, die humanitären Grundsätze im Fall der "Alan Kurdi" zu beachten, erklärte Sea-Eye.
Gegen die Erlaubnis für das Schiff, den Hafen von Olbia anzulaufen, protestierten die Regionalregierung und Politiker der rechtsnationalen Lega. Das italienische Innenministerium hatte die "Alan Kurdi" am Vortag wegen drohenden schlechten Wetters angewiesen, einen Hafen in Sardinien anzulaufen.