Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rät dazu, Urlaubspläne angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa und damit verbundenen Reisewarnungen zu überdenken. Man könne auch Urlaub im Inland machen, sagte Spahn am Freitag im "Morgenmagazin" des ZDF mit Blick auf beginnende Herbst- und die bevorstehenden Weihnachtsferien. Wenn die Bundesregierung eine Reisewarnung für eine Region im Ausland ausspreche, bedeute das, dass sie von nicht notwendigen Reisen dringend abrate. Und eine Urlaubsreise ins Ausland sei in der Regel nicht zwingend notwendig.
"Ich weiß, dass das sehr hart ist für die Reiseveranstalter, die Reisebüros und natürlich auch für die Bürger, die sich im Zweifel auf ihren Urlaub gefreut haben", räumte Spahn ein. Doch mit Rückkehrern aus dem österreichischen Wintersportort Ischgl zu Jahresbeginn sowie am Ende der Sommersaison seien zweimal Infektionen wieder stärker nach Deutschland reingetragen worden. Daraus sollten die entsprechenden Lehren gezogen werden.
Mit Bezug auf die Maskenpflicht in Teilen der Münchner Innenstadt verteidigte Spahn die Strategie von Bund und Ländern, über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie regional zu entscheiden. "Sonst verlieren wir auch Akzeptanz", sagte der CDU-Politiker. Das Infektionsgeschehen in Brandenburg sei völlig anders als in Berlin, nannte er als Beispiel.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden binnen 24 Stunden 2.153 neue Corona-Infektionen von den Gesundheitsämtern in Deutschland gemeldet. Wie das RKI am Freitagmorgen mitteilte, stieg die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus um 15 auf 9.443.