Hamburg (epd). Der Rettungsring der von Udo Lindenberg bemalten Barkasse "Ennstal" unterstützt ab sofort die "Aktion Rettungsringe" im Hamburger Michel. Hubert Neubacher, Chef der Firma Barkassen-Meyer im Hamburger Hafen, übergab den Ring am Donnerstag an Hauptpastor Alexander Röder. Panikrocker Udo Lindenberg war zum Termin im Michel überraschend nicht erschienen. Er hatte die Barkasse "Ennstal" 2019 zum 100. Firmen-Jubiläum mit Udo-typischen Motiven bemalt. Der Rettungsring ist mit seinen Zeichnungen und der Aufschrift "Für unsren Michel" verziert.
Der Kapitän der "MS Europa", Dag Dvergastein, übergab einen zweiten Rettungsring im Michel. Zugleich übertrug er die Namen der ersten 25 Paten für den Rettungsring der Viermastbark "Peking" in das Logbuch, das als "Passagierliste" in der Hauptkirche ausliegt.
Über 100.000 Euro sind dem Hamburger Michel seit Start der "Aktion Rettungsring" bereits durch Patenschaften gespendet worden. Insgesamt hängen rund 40 Rettungsringe im Kirchenschiff und an den Orgelemporen der großen Barockkirche. Anlass für die Aktion ist der dramatische Besucherrückgang wegen der Corona-Pandemie. Zwar blieb die Kirche von Beginn an geöffnet, aber große Veranstaltungen, Konzerte und Gottesdienste mussten über Monate abgesagt werden.
Normalerweise besuchen rund 3.500 Menschen pro Tag Hamburgs Wahrzeichen, derzeit sind es laut Röder nur etwa 1.000. Der Zusammenbruch des Tourismus habe den Michel und seine "Angebote für die ganze Stadt" schwer getroffen. Derzeit müssten rund 50.000 Euro monatlich aus Spenden aufgebracht werden, sagte der Hauptpastor.
Die Rettungsringe stammen von Reedereien, Hafenunternehmen, Museen und Segelclubs. Unternehmen und Privatpersonen können mit einer Spende Patenschaften für die Ringe erwerben. Richtwert sind zehn Cent für jeden Tag, an dem der Michel geöffnet hat, also 36,50 Euro.