Kirchenvertreter sehen darin auch eine Chance für die bevorstehenden Weihnachtsgottesdienste unter Corona-Bedingungen, wie die baden-württembergischen evangelischen Landeskirchen am Freitag mitteilten.
Der Umfrage zufolge hatten 75 Prozent aller Befragten auch nach Ende der Krise weiterhin an digitalen Gottesdiensten teilgenommen. Viele Teilnehmer an Online-Gottesdiensten nutzten dieses Angebot intensiv und regelmäßig: Mehr als 80 Prozent der Befragten hatten mindestens vier Online-Gottesdienste besucht, knapp ein Drittel war mindestens zehn Mal dabei. Dabei hatten rund zwei Drittel der Befragten vor Corona keine Erfahrung mit digitalen Gottesdiensten. Nur 2,8 Prozent nahmen schon vorher regelmäßig an Online-Gottesdiensten teil.
Für die Zukunft wünschen sich die Befragten zu 83 Prozent regelmäßige Online-Gottesdienste auch dann, wenn Präsenz-Veranstaltungen wieder in vollem Umfang möglich sind. Die Gottesdienste sollten unter 45 Minuten lang sein und eine Mischung aus moderner und klassischer Musik enthalten.
"Die Studie zeigt deutlich, dass die Online-Kommunikation auch im gottesdienstlichen Kernbereich der Kirchen nach Corona nicht mehr wegzudenken ist", sagte der Digitalisierungs-Experte und wissenschaftliche Studienbegleiter Holger Sievert von der Hochschule Macromedia in Köln.
An der von den Landeskirchen Baden und Württemberg initiierten Online-Befragung, der sich die Landeskirchen Hannover, Hessen und Nassau (EKHN) sowie die Kirche im Rheinland anschlossen, beteiligten sich im Juni und Juli 2020 insgesamt 4.767 Menschen. Die Studie wurde gefördert durch den Digital-Innovationsfonds der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).