Wolfsburg (epd). Im Fall des Corona-Ausbruchs im Wolfsburger Hanns-Lilje-Pflegeheim dauern die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aufgrund der Vielzahl der Todesfälle länger an als zunächst gedacht. "Unter anderem sollen weitere Zeugen befragt werden", sagte Staatsanwältin Julia Meyer am Donnerstag in Braunschweig dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit einem Abschluss der Ermittlungen sei nicht vor November zu rechnen. Dort hatte es 48 Todesfälle gegeben.
Das Hanns-Lilje-Heim zählt damit bundesweit zu den am stärksten vom Coronavirus betroffenen Einrichtungen. In dem diakonischen Pflegeheim für überwiegend demenzkranke Senioren mit insgesamt 165 Plätzen hatten sich zwischen Mitte März und April die meisten der oft hochbetagten Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Erreger angesteckt. Infizierte und nichtinfizierte Bewohner wurden daraufhin nach Etagen voneinander getrennt. Zwischenzeitlich litten 111 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einer Corona-Infektion.