Hamburg (epd). Das bundesweite Bündnis "Wer hat, der gibt" ruft für Samstag zu Demonstrationen in Reichenvierteln in Hamburg, Berlin und Hannover auf. Damit sollen der "exzessive Reichtum" und "die ungleiche Verteilung von Ressourcen" aufgezeigt werden, wie das Bündnis am Montag in Hamburg mitteilte. Die "linke Antwort" auf die Corona-Krise laute demnach: Die Kosten für die Krise sollen die Reichen zahlen.
Die Pandemie sei in vollem Gange, doch der finanzielle und soziale Notstand stehe erst noch bevor, hieß es. Durch Rettungsaktionen vor allem für die Wirtschaft, steigende Arbeitslosigkeit und Steuerausfälle habe der Staat höhere Ausgaben. Zugleich nehme er weniger ein. Daher seien die umkämpften Fragen der nächsten Zeit: "Wo kann gespart werden und wo gibt es Geld zu holen?"
Nach Ansicht des Bündnisses sind Reiche bei vergangenen Wirtschaftskrisen immer geschont worden - dieses Mal müssten sie "zur Kasse gebeten" werden. "Es kann nicht sein, dass darüber diskutiert wird, den Mindestlohn zu senken oder die Sozialausgaben zu kürzen, wenn gleichzeitig Vermögen im Überfluss vorhanden ist", sagte Bündnis-Sprecher Ansgar Richter. Der gesellschaftlich erarbeitete Reichtum müsse der Gesellschaft dienen - und dürfe den Menschen nicht weiter auf den Konten einiger Superreicher vorenthalten bleiben.