Bonn (epd). Die UNO-Flüchtlingshilfe stellt nach dem Brand im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos eine Soforthilfe in Höhe von 250.000 Euro bereit. Die Bewohner des Camps benötigten Transportmittel, Notunterkünfte sowie grundlegende Hilfsgüter und müssten vor einer Ausbreitung des Coronavirus geschützt werden, teilte die Organisation am Donnerstag in Bonn mit. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), dessen nationaler Partner die UNO-Flüchtlingshilfe ist, habe den griechischen Behörden Hilfe angeboten, um den mehr als 12.000 Menschen vor Ort zu helfen.
"Die Menschen auf Lesbos brauchen jetzt unmittelbar Hilfe, denn es drohen weitere Nächte und Tage ohne Obdach, ohne Perspektive", sagte der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. Die Verhältnisse in den völlig überfüllten Aufnahmezentren auf den griechischen Inseln seien besorgniserregend. Mehr als 36.000 Menschen wohnten derzeit in den fünf Aufnahme- und Identifikationszentren auf den griechischen Inseln. Die Zentren waren ursprünglich für 5.400 Menschen konzipiert und sind zum Teil um das Zehnfache überfüllt.
In der Nacht zum Mittwoch hatte ein Feuer große Teile des mit mehr als 12.000 Menschen völlig überfüllten Flüchtlingslagers auf Lesbos verwüstet. Wie die offenbar an mehreren Stellen ausgebrochenen Brände entstanden, ist bislang unklar. Berichte über Verletzte oder Tote lagen zunächst nicht vor.