Berlin (epd). Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos bietet die Bundesregierung Griechenland Unterstützung an. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) befinde sich in intensiven Gesprächen mit der griechischen Regierung, um zu definieren, welche Hilfe benötigt werde, sagte sein Sprecher am Mittwoch in Berlin. Sobald dies feststehe, werde zügig und unkompliziert geholfen.
Zu Forderungen von aufnahmewilligen Kommunen und Bundesländern, ihnen zu erlauben, Flüchtlinge in Eigenregie ins Land zu holen, sagte Seehofers Sprecher, am Prinzip der Aufnahme in Deutschland gebe es aus Sicht des Ministers keinen Änderungsbedarf. Seehofer hatte im Juli eigene Landesaufnahmeprogramme von Berlin und Thüringen gestoppt mit der Begründung, die Verhandlungen für eine europäische Asylpolitik nicht gefährden zu wollen.
Außenminister Heiko Maas (SPD) bezeichnete die Lage in Moria als "humanitäre Katastrophe". Mit der EU-Kommission und anderen hilfsbereiten EU-Mitgliedstaaten müsse schnellstens die Verteilung der geflüchteten Menschen unter Aufnahmewilligen in der EU geklärt werden, betonte er auf Twitter.
Das Feuer in dem völlig überfüllten Lager war laut der griechischen Nachrichtenagentur ANA gegen zwei Uhr in der Nacht ausgebrochen. Nach Angaben des Innenministeriumssprechers hatte die griechischen Regierungsvertreter zunächst keine Erkenntnisse über Tote oder Verletzte.