Rom (epd). Papst Franziskus hat vor dem Einfluss von Wirtschaftsinteressen bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen gewarnt. Bei der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan warnte er vor denjenigen, die sich "mögliche Lösungen wie im Fall der Impfstoffe aneignen wollen, um sie dann an andere zu verkaufen". Das Streben nach politischen und wirtschaftlichen Vorteilen drohe, bei der Suche nach Impfstoffen gegen das Coronavirus bestehende Spaltungen zu vertiefen.
Die durch die Pandemie ausgelöste Krise treffe alle Menschen, betonte das katholische Kirchenoberhaupt im Damasus-Hof vor mehreren Hundert Gläubigen. Die Krise habe gezeigt, dass Gesundheit nicht nur ein individuelles sondern auch ein öffentliches Gut sei. Gesunde Gesellschaften sorgten sich um die Gesundheit aller ihrer Mitglieder.
Franziskus wird am 3. Oktober in Assisi eine Enzyklika unterzeichnen, in der es auch um die Folgen der Corona-Pandemie gehen dürfte. Sein drittes päpstliches Rundschreiben trägt den Titel "Alle Brüder. Über Brüderlichkeit und soziale Freundschaft".