Düsseldorf (epd). Der evangelische Migrationsexperte Manfred Rekowski fordert nach dem Brand in Moria ein Zeichen für eine europäische Aufnahme Geflüchteter zu setzen. "Die Bilder der Verwüstung und Verzweiflung von der griechischen Insel Lesbos sind schrecklich und sie bewegen mich tief", sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. Ein abgestimmtes europäisches Handeln bei der Aufnahme von Geflüchteten sei "dringend notwendig, ja überfällig". Die deutsche Ratspräsidentschaft wolle hier Bewegung erzeugen. "Jetzt ist die Zeit, ein entsprechendes Zeichen zu setzen", forderte der Theologe.
In der Nacht zum Mittwoch hatte ein Feuer große Teile des mit mehr als 12.000 Menschen völlig überfüllten Lagers auf der griechischen Insel Lesbos verwüstet. Wie die offenbar mehreren Brände entstanden, war zunächst unklar. Tausende Menschen brachten sich nach Informationen der Hilfsorganisation medico international vor den Flammen in Sicherheit und irren nun über die Insel. Berichte über Verletzte oder Tote lagen zunächst nicht vor.
Rekowski sagte, als Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) habe er immer wieder darauf hingewiesen, dass das Thema Flucht ein Weltproblem sei. Jedes Bemühen, humanitäre Lösungen für die Menschen in dem seit Jahren überfüllten Flüchtlingslager Moria zu finden, verdiene Unterstützung.