Berlin (epd). Die "Fridays-for-Future"-Aktivistin Luisa Neubauer hat von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "unbequeme Taten und ungewöhnliche Wege" zum Klimaschutz gefordert. Es seien "krasse Zeiten, überall auf der Welt drischt die Klimakrise auf die Menschen ein", sagte Neubauer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag) vor einem Treffen mit Merkel im Kanzleramt. Weder Deutschland noch Europa seien auf dem Weg, das Pariser Klima-Abkommen einzuhalten. "Die Lage ist dramatisch und mit Blick auf den Klimaschutz desaströs, deshalb gibt es viel zu besprechen", sagte sie.
Neubauer wird am Donnerstagvormittag zusammen mit der Schwedin Greta Thunberg und zwei belgischen Klima-Aktivistinnen von Merkel empfangen. Thunberg hatte vor genau zwei Jahren, am 20. August 2018, zum ersten Mal vor dem Reichstag in Stockholm protestiert.
Dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Donnerstag) sagte Neubauer: "Angela Merkel müsste die Kanzlerin sein, die dafür sorgt, dass das Pariser Abkommen umgesetzt wird. Das wollen wir mit ihr besprechen." Sie wolle im Kanzleramt Druck machen: "Wir haben nur noch sehr wenig Zeit, bevor das 1,5-Grad-Ziel aus unseren Händen gleitet", sagte sie. "Der aktuellen Klimapolitik zufolge ist unklar, wie viel Frau Merkel an Paris liegt - auch nach zwei Jahren Klimastreiks."
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