Der Start in die Urlaubssaison sei für die Stauhelfer bislang entspannter verlaufen als in der Vergangenheit, da der große Verkehrskollaps auf den Autobahnen zum Ferienbeginn in diesem Jahr ausgeblieben sei, sagte der Leiter der Motorradstaffel aus Hannover, Michael Scholz, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zwar verdichte sich der Verkehr seit einigen Wochen spürbar. Die Autos verteilten sich jedoch besser als sonst.
Im vergangenen Jahr registrierte der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) deutschlandweit knapp 1,5 Millionen Staukilometer mit rund 520.000 Stunden Verzögerung. In diesen Situationen seien die Motorradstaffeln der Johanniter von den Oster- bis zu den Herbstferien unterwegs, um den Reisenden zu helfen, hieß es. Die Ehrenamtlichen beseitigen Stauursachen, sichern Unfallstellen ab und versorgen erschöpfte Autofahrer. Sämtliche Stauhelfer sind zudem ausgebildete Sanitäter und können die medizinischen Einsatzkräfte bei Unfällen tatkräftig unterstützen. "Wir sind im Prinzip Mädchen für alles, was so anliegt", fasste Stauhelfer Scholz zusammen.
In Niedersachsen und Bremen befahren rund 60 Ehrenamtliche auf 16 Motorrädern besonders die Bundesautobahn 7 und das Autobahnkreuz A7/A2. In der vergangenen Saison legten sie nach eigenen Angaben zusammen über 90.000 Kilometer zurück und leisteten in mehr als 1.000 Fällen schnelle Hilfe. Die Standorte der Motorradstaffeln in den beiden Bundesländern sind Hannover, Bremen, Schwarmstedt, Hildesheim, Northeim, Salzgitter und Ahlhorn.
Der Lohn für die unbezahlte Arbeit seien vor allem die positiven Reaktionen der Autofahrer. "Die Menschen sind sehr dankbar, wenn wir wie aus heiterem Himmel für sie vorbeikommen und ihnen die Last von den Schultern nehmen", berichtete Scholz. Und auch die Stauhelfer kehrten mit einem gutem Gefühl von ihren Einsätzen nach Hause zurück: "Weil es einfach eine ungemeine Befriedigung ist, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten."