Frankfurt a.M. (epd). Überschattet von der Corona-Pandemie hat am Montag die 23. Welt-Aids-Konferenz begonnen. Experten warnten vor den Folgen von Covid-19 für die Lieferung von Medikamenten und die Behandlung von Aids-Patienten. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Covid-19-Pandemie die hart erkämpften Erfolge zunichtemacht", sagte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, bei der Eröffnung am Montag.
Ausgangssperren und andere Einschränkungen führten zu Lieferengpässen bei Medikamenten, sagte die Exekutivdirektorin des Hilfsprogramm Unaids, Winifred Byanyima. "Der Corona-Ausbruch hat uns aus der Bahn geworfen." Die Ziele der internationalen Gemeinschaft, in diesem Jahr 90 Prozent der Infizierten weltweit zu testen und ihnen Zugang zu Behandlungsmitteln zu ermöglichen, würden nicht erreicht. Weltweit leben laut Unaids 2019 etwa 38 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. Die Medikamente können die Infizierten nicht heilen, aber sie verhindern die Vermehrung des Virus im Körper.
Bei der Welt-Aids-Konferenz beraten in den kommenden Tagen Experten in mehr als 600 Veranstaltungen über die Immunschwächekrankheit. Wegen der Corona-Pandemie findet die Konferenz nicht wie geplant in den US-Städten San Francisco und Oakland statt, sondern im Internet. Die Welt-Aids-Konferenz findet seit 1985 alle zwei Jahre statt. Das diesjährige Thema ist "Resilienz".