Das Sportstadion mit seinen 800 Plätzen habe der TSV Wandsetal unentgeltlich zur Verfügung gestellt, sagte Pastor Karl Grieser. Anders als in Kirchen dürfe hier auch gesungen werden. Fußballspiele sind derzeit wegen der Ansteckungsgefahr nicht erlaubt. "Anpfiff" für die Gottesdienste ist am Sonntag, 28. Juni, um 11 Uhr. Beteiligt sind die Kirchengemeinden in Wandsbek, Hinschenfelde, Tonndorf und Wandsbek-Gartenstadt.
Die Kirchen in Wandsbek dürfen für ihre Gottesdienste derzeit nur bis zu 50 Menschen einlassen. Vor allem viele ältere Menschen würden aus Sorge vor Ansteckung zu Hause bleiben, hat Pastorin Linda Pinnecke beobachtet. Also fragten die Gemeinden beim TSV Wandsetal an, ob sie das Sportstadion nutzen dürften.
Posaunen statt Vuvuzelas
Der Verein spreche immer von seinem "heiligen Rasen", so Pastorin Pinnecke. Das werde er nun buchstäblich, wenn die Kirchengemeinden zum Sommergottesdienst laden. "Im Stadion sind 800 Plätze über mehrere Blöcke auf der Tribüne verteilt." Dort können die Gottesdienstbesucher über zwei Eingänge mit 2,5 Meter Sicherheitsabstand Platz nehmen und - wenn auch mit Mundschutz - wieder mitsingen. "So wird Corona die Rote Karte gezeigt", sagt Pinnecke. Allerdings werden statt Vuvuzelas am Sonntag Posaunen zu hören sein.
Auf dem Rasen werden Altar und Tonanlage aufgebaut. Als Motto haben sich die Pastoren den Regenbogen gewählt - jeder Gottesdienst wird sich an eine der sechs Farben anlehnen. Den Auftakt macht die Farbe Rot als Zeichen der Liebe Gottes. Erwartet werden viele Besucher, denn viele Menschen würden in diesem Sommer wegen der Reisebeschränkungen zu Hause bleiben. "Mit dem Gottesdienst im Stadion sprechen wir auch ältere Menschen an, die Angst haben, wieder in die Kirchengebäude zu gehen", so Pastor Grieser. Die Besucher müssen lediglich einen Zettel mit den Kontaktdaten ausfüllen.