Augsburg (epd). Vier Monate nach seiner Ernennung ist Bertram Meier (59) als neuer katholischer Bischof von Augsburg eingeführt worden. Wegen der Corona-Pandemie war die ursprünglich für 21. März geplante Bischofsweihe verschoben worden. An den Feierlichkeiten im Hohen Dom durften am Samstag unter strengen Auflagen mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz nur knapp 180 der ursprünglich rund 2.000 erwarteten Gäste teilnehmen.
"Social distancing spielt in diesen Tagen zwar eine große Rolle, wir sind aber deswegen nicht getrennt voneinander, auch wenn es räumlich anders ist als sonst", sagte der Münchner Kardinal Marx angesichts der Corona-Krise. Man sehe, dass der Schutz notwendig sei, man sehe aber auch den tiefen Einschnitt, den die Corona-Zeit mit sich bringe, sagte Marx. Es seien stürmische Umbruchzeiten, in denen der neue Bischof geweiht werde und man wisse nicht, wie lange diese noch dauern.
An der Weihe nahmen Prominente aus Kirche und Politik teil, unter anderem der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller (beide CSU), sowie alle bayerischen Diözesanbischöfe und der evangelische Regionalbischof Axel Piper.
Bischof Meier war Ende Januar von Papst Franziskus zum Nachfolger von Konrad Zdarsa bestimmt worden, der im vergangenen Jahr mit 75 Jahren aus Altersgründen zurückgetreten war. Meier wurde 1960 in Buchloe (Ostallgäu) geboren und 1985 nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Augsburg und Rom zum Priester geweiht. Nach einer Ausbildung an der Päpstlichen Akademie für den diplomatischen Dienst des Vatikan in Rom leitete er zwischen 1996 und 2002 die deutschsprachige Abteilung des Vatikanischen Staatsekretariats.