Bonn (epd). Die Hilfsorganisation Care warnt vor dramatischen Zuständen für Geflüchtete und Migranten in Bosnien und Herzegowina. Die dortige Regierung müsse internationale humanitäre Standards einhalten, forderte die Organisation mit Sitz in Bonn am Mittwoch. Aktuell sei die Lage besonders für die Menschen kritisch, die außerhalb der offiziellen Camps leben.
So haben laut Care in nordöstlichen Tuzla über drei Viertel der Geflüchteten und Migranten keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zudem gebe es keinen adäquaten Zugang zu sanitären Anlagen und grundlegender Hygiene. Für die Mehrheit der Männer, Frauen und Kinder seien absolute Mindeststandards wie eine sichere Unterkunft und grundlegende Ernährung nicht erfüllt. Im Januar 2020 hätten Bosnien und Herzegowina 30 Prozent mehr Ankünfte von Flüchtlingen und Migranten verzeichnet als im Januar 2019.
An die EU appellierte Care, Bosnien und Herzegowina eine angemessene Unterstützung zur Erfüllung der Mindeststandards zu gewähren. Jeder Mensch habe zudem das Recht auf ein faires Asylverfahren. Hilfsorganisationen müssten ungehinderten Zugang zu den Geflüchteten bekommen.