Pfingsten führe Menschen über alle Grenzen hinweg zusammen und schaffe neue Zuversicht: Der Geist gebe die Kraft, alte Bahnen zu verlassen und Neues zu wagen. Diesen Geist brauchten Kirche und Gesellschaft.
Die Pfingstgeschichte könne die Menschen dazu inspirieren, Verantwortung und Gemeinsinn zu stärken, Spaltungen zu überwinden und Widerstand gegen Hass zu befördern, sagte der Ratsvorsitzende. Das Pfingstfest ermögliche nicht nur gesellschaftlichen Aufbruch, sondern stehe auch für die Erneuerung der Kirche.
Digitalisierungsschub in der Krise
Anhaltspunkte für die Erneuerungskraft der Kirche während der Corona-Krise bietet eine Studie, die die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi) laut EKD derzeit erstellt. Darin werden 116 Kirchenkreise und Dekanate zu ihren Erfahrungen mit digitalen Verkündigungsformaten während der Corona-Krise befragt. Erste Auswertungen bestätigten, dass die Krise in der evangelischen Kirche einen nachhaltigen Digitalisierungsschub ausgelöst habe. So gaben mehr als die Hälfte der Teilnehmenden an, die digitalen Verkündigungsformate auch nach Ende der Kontaktbeschränkungen fortführen zu wollen. So wird es künftig verstärkt sogenannte hybride Gottesdienstformate geben, die sowohl analog als auch digital mitgefeiert werden können.
Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Das Fest ist neben Ostern und Weihnachten das dritte große Fest im christlichen Kalender. Es wird seit Ende des vierten Jahrhunderts fünfzig Tage nach Ostern gefeiert, in diesem Jahr am 31. Mai und 1. Juni. In Erinnerung an die Ausgießung des Heiligen Geistes wird Pfingsten auch als "Geburtstag der Kirche" verstanden. In der biblischen Geschichte sorgt Gottes heilige Geistkraft dafür, dass sich plötzlich Menschen unterschiedlicher Sprachen und Nationen ohne Hemmnisse verstehen.