Betroffen von dieser Kürzung in der Gesamthöhe von rund einer Million Euro seien Sachkosten und Zuschüsse an Einrichtungen sowie Baumittelzuweisungen an Kirchengemeinden, sagte Oberkirchenrätin Karin Kessel am Freitag in Speyer dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Wie die Finanzdezernentin der pfälzischen Landeskirche erläuterte, ist das Aufkommen an Kirchensteuer bei den Finanzämtern im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13 Prozent eingebrochen. Mit Blick auf die Steuereinnahmen sei der März trotz der ersten Maßnahmen gegen die Pandemie noch ganz normal verlaufen. Im Trend der 20 evangelischen Landeskirchen belege die Pfalz bei den Mindereinnahmen einen mittleren Platz. Es gebe auch Landeskirchen mit einem Minus von 20 Prozent im April. "Die nächsten Monate werden spannend", sagte Kessel.
Wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit soll der Plan für den Doppelhaushalt 2021 und 2022 erst im Juli aufgestellt werden. Auch ein Nachtragshaushalt für das Jahr 2020 sei nicht auszuschließen. Noch sei alles nur eine Prognose, und niemand wisse, welche wirtschaftlichen Folgen die Corona-Pandemie tatsächlich haben werde, sagte Kessel. Der Haushaltsplan der Landeskirche sieht für das laufende Jahr ein Volumen von 190 Millionen Euro vor. Als Beitrag zur Deckung dieser Ausgaben ging die Kirche bisher von Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 122 Millionen Euro aus. Bereits vor der Krise befand sich die Landeskirche in einer Konsolidierungsphase, um ein strukturelles Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen.