Rom (epd). Papst Franziskus hat für ein Ende der Corona-Pandemie gebetet. "Als Männer und Frauen jeder Glaubensrichtung vereinigen wir uns heute im Gebet, um die Gnade der Heilung zu erbitten", sagte er am Donnerstag bei der Morgenmesse im Vatikan. Alle Menschen eine dieser Moment des Schmerzes und der Tragödie, erklärte er am gemeinsamen Gebetstag, der vom "Ausschuss für menschliche Brüderlichkeit" angeregt worden war.
Der Ausschuss der drei großen monotheistischen Religionen war aus einer gemeinsamen Initiative von Franziskus und dem Kairoer Groß-Imam Ahmad al-Tayyeb, der höchsten Autorität des sunnitischen Islams, entstanden. Beide hatten im vergangenen Jahr ein Grundlagendokument über Brüderlichkeit und friedliches Zusammenleben unterzeichnet.
Der Papst erinnerte an die vielen Todesopfer und wies auf die gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Epidemie hin. Gleichzeitig warnte er davor, beim Umgang mit dem Coronavirus "die vielen anderen Pandemien" zu vergessen. Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres seien 3,7 Millionen Menschen an Hunger gestorben. "Es gibt viele andere Pandemien, an denen Menschen sterben, und wir bemerken es nicht, wir schauen weg."
Auch der Weltkirchenrat hatte seine Mitglieder zur Teilnahme an dem Gebetstag aufgerufen. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) gehört als Vertreter von 350 protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen dem "Ausschuss für menschliche Brüderlichkeit" an, der den Gebetstag angeregt hatte. In Deutschland wollten sich mehrere Religionsgemeinschaften daran beteiligen.