Washington (epd). In den USA erfahren nicht gläubige Menschen nach eigenen Angaben häufig gesellschaftliche Diskriminierung und Ablehnung. Viele verbergen laut einer am Dienstag (Ortszeit) vorgestellten Erhebung ihre Weltanschauung. Die von dem Verband American Atheists vorgestellte Untersuchung stützt sich auf die Befragung von 34.000 nicht religiösen US-Amerikanern.
Rund 22 Prozent erklärten, sie hätten bei der Arbeit negative Erfahrungen gemacht wegen ihrer "nichtreligiösen Identität". Beinahe die Hälfte nicht religiöser Soldaten und Veteranen erklärte, sie habe im Dienst negative Erfahrungen gemacht. 58 Prozent sprachen von negativen Erfahrungen in sozialen Medien.
44 Prozent der Befragten gaben an, sie verbergen ihre "nichtreligiöse Identität" immer oder weitgehend am Arbeitsplatz. 43 Prozent halten sich bedeckt gegenüber ihrer erweiterten Verwandtschaft. 37 Prozent der Befragten unter 25 Jahren gaben an, ihre Eltern lehnten ihre Einstellung ab.
Bei der Erhebung zeigten sich regionale Unterschiede. Am meisten versteckten Nicht-Religiöse ihre Identität im Süden der USA und im mehrheitlich mormonischen Utah und am wenigsten in Bundesstaaten im Nordosten, darunter Massachusetts, Connecticut und New Hampshire. 55 Prozent der Teilnehmer an der Befragung sind in protestantischen Elternhäusern groß geworden, 30 Prozent in katholischen und 14 Prozent in nicht religiösen Familien.
Laut Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center klassifizieren sich etwa vier Prozent der US-Amerikaner als Atheisten und fünf Prozent als Agnostiker. Nicht religiöse Menschen seien im Schnitt jünger als die Gesamtbevölkerung und mehrheitlich männlich.