Regensburg/ Palermo (epd). Nach 36 Tagen auf See ist am Montag die Odyssee des deutschen Rettungsschiffes "Alan Kurdi" in Palermo zu Ende gegangen. Es sei die bisher aufwendigste Mission der Regensburger Seenotretter gewesen, teilte die Hilfsorganisation Sea-Eye mit, die das Schiff betreibt. Auch das Quarantäne-Schiff "Raffaele Rubattino", auf dem sich 146 von der "Alan Kurdi" gerettete Flüchtlinge zuletzt befanden, habe in Palermo angelegt. Auf der "Raffaele Rubattino" versorgte das Italienische Rote Kreuz während der 14-tägigen Quarantäne auch mehr als 30 Menschen, die vom spanischen Schiff "Aita Mari" gerettet worden waren.
Bei der Ankunft in Palermo sei die 17-köpfige Crew der "Alan Kurdi" auf Covid-19 getestet worden, hieß es. Die Mannschaft dürfe das Schiff nicht verlassen, bis die Testergebnisse vorliegen. "Noch nie hatte die 'Alan Kurdi' so lange so viele Menschen an Bord. Keine Crew musste mehr Menschen versorgen, und nie mussten wir so viele Ressourcen für eine Mission einsetzen", sagte Sea-Eye-Vorsitzender Gorden Isler. "Das sind traurige Rekorde." Unterstützung erhielt Sea-Eye laut Isler vom Bündnis "United 4 Rescue", das auf Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet wurde und für die hohen Blockadekosten aufgekommen sei.
Wie es für die geretteten Menschen weitergeht, blieb unklar. Laut Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) habe sich bisher nur Deutschland zur Aufnahme von Flüchtlingen bereiterklärt, teilte Sea-Eye mit.