Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben vor einem starken Anstieg des weltweiten Hungers als Folge der Corona-Pandemie gewarnt. Die Zahl der hungernden Menschen drohe im schlimmsten Fall um 88 Millionen zu steigen, erklärte der Chefökonom der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), Maximo Torero, am Freitag in einer Videokonferenz in Genf. Im Jahr 2019 hatten laut FAO rund 820 Millionen Menschen unter Hunger gelitten.
Besonders schlimm könnten die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder sein, warnte das Hilfswerk Unicef. Hunderttausende Kinder könnten sterben, viele infolge ihrer Unterernährung.
Vor allem arme Länder wären von einer Verschärfung der globalen Ernährungskrise betroffen, betonte der FAO-Chefökonom. Viele Menschen hätten aufgrund der einsetzenden schweren Wirtschaftskrise bereits ihren Job verloren.
Sie hätten keine finanziellen Mittel mehr, um Essen zu erwerben. Es sei zu erwarten, dass die Zahl der Jobverluste weiter steige. Zudem beeinträchtigten die scharfen Restriktionen die Produktion und Lieferung von Nahrungsmitteln.