Osnabrück (epd). Die ersten in Deutschland erwarteten unbegleiteten Flüchtlingskinder aus griechischen Lagern werden nach einem Medienbericht erst einmal im Landkreis Osnabrück untergebracht. Es handele sich um bis zu 58 Minderjährige, die am Samstag am Flughafen Hannover ankommen sollen, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Sie seien überwiegend jünger als 14 Jahre und stammten aus Kriegsgebieten im Mittleren Osten und in Afrika.
Landrätin Anna Kebschull (Grüne) sagte der Zeitung: "Die Kinder mussten viele Monate in erbärmlichen und katastrophalen Zuständen leben und haben zum Teil ihre Eltern im Krieg oder auf der Flucht verloren." Sie sollten nun besonders geschützt werden, auch vor dem großen Interesse der Öffentlichkeit. Eine medizinische und psychologische Betreuung sei sichergestellt, hieß es vom Landkreis.
Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) sagte: "Ich freue mich, dass diese Gruppe kommt und wir sie in Niedersachsen unterbringen, bis sie weiterverteilt werden." Man sehe, dass sich Dinge auch gegen Widerstände vorantreiben ließen, wenn man hartnäckig bleibe und nicht immer auf den Letzten warte, der zustimme. "Alle sind sich einig, dass das nur ein Anfang sein kann. Die nächste Gruppe muss folgen", forderte Pistorius.