Genf (epd). Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR fordert von den Ländern Europas, trotz der Corona-Pandemie wohlwollend auf die Ankunft von Bootsflüchtlingen zu reagieren. Die Pandemie dürfe nicht zum Aussetzen von Asylverfahren und nicht zu Rückführungen schutzbedürftiger Menschen in Konfliktländer führen, erklärte UNHCR-Sprecher Babar Baloch, am Dienstag in Genf.
Italien hatte im Zuge der Corona-Pandemie erklärt, seine Seehäfen seien keine sicheren Orte mehr. Migranten und Flüchtlinge könnten nicht mehr an Land gehen. Trotz des Beschlusses haben laut UNHCR seit Montag knapp 180 Migranten und Flüchtlinge auf dem Seeweg Italien erreicht. Auch Malta schloss seine Häfen.
Indes überwacht laut UNHCR ein portugiesisches Handelsschiff im Auftrag der maltesischen Behörden ein Flüchtlingsboot mit rund 55 Menschen an Bord. Das spanische Rettungsschiff "Aita Mari" habe 47 Flüchtlinge geborgen.
Das UNHCR zeigte Verständnis für Gesundheitsmaßnahmen der Länder gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Ankommende Asylbewerber müssten auf das Virus getestet werden oder unter Quarantäne gestellt werden, empfahl das Hilfswerk.