Regensburg/Rom (epd). Das deutsche Rettungsschiff "Alan Kurdi" mit 149 Flüchtlingen an Bord ist weiterhin auf der Suche nach einem sicheren Hafen. Die Lage an Bord des Schiffes auf dem Mittelmeer habe sich leicht entspannt, nachdem die italienische Rettungsleitstelle eine Unterstützung mit Lebensmitteln zugesagt habe. Die Lieferung von Reis, Couscous, Müsliriegeln und Kartoffeln sei am Samstagvormittag von einem Küstenschiff überbracht worden, sagte "Sea Eye"-Sprecher Gorden Isler dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine Beherbergung so vieler Menschen an Bord bleibe aber weiterhin problematisch.
Eine politische Lösung zeichne sich indessen immer noch nicht ab, sagte Isler von der Regensburger Organisation "Sea Eye". Der Sprecher mahnte, dass momentan erneut viele Geflüchtete in der libyschen und maltesischen Such- und Rettungszone mit Booten unterwegs seien. Befürchtet werde, dass angesichts der Corona-Pandemie niemand bereit sei, den Menschen zu helfen.
Laut eigenen Angaben erreicht die "Alan Kurdi" am Samstagabend den Nordwesten von Sizilien. Die Crew des Schiffes werde dort weiter auf eine politische Lösung warten, hieß es.
Die "Alan Kurdi" hatte am Montag 150 Flüchtlinge vor der libyschen Küste an Bord genommen. Die Menschen saßen den Angaben zufolge ohne Rettungswesten in zwei überfüllten Holzbooten. Eine Person wurde inzwischen wegen psychischer Probleme evakuiert. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch erklärt, sie sei mit allen Beteiligten im Gespräch, um eine Lösung zu finden.