Schlauchboot mit 110 Flüchtlingen vor Malta in Seenot geraten

Schlauchboot mit 110 Flüchtlingen vor Malta in Seenot geraten

Rom (epd). Trotz der seit Anfang März wegen der Coronavirus-Krise drastisch gesunkenen Zahl an Überfahrten von Libyen geraten weiterhin Flüchtlingsboote bei dem Versuch, Europa zu erreichen, in Seenot. Bei der Hilfsorganisation "Alarmphone" ging in der Nacht auf Samstag nach eigenen Angaben ein Notruf von 110 Flüchtlingen ein. Sie seien in der maltesischen Rettungszone in Seenot geraten. Wegen sinkenden Luftdrucks in den Schläuchen drohe das Boot nach dreißig Stunden im Meer unterzugehen, beklagte die Hilfsorganisation auf Twitter.

"Alarmphone" benachrichtigte den Angaben zufolge noch in der Nacht die maltesischen Behörden, erhielt jedoch keine Antwort. Ein in der Nähe des Schlauchboots befindlicher Tanker habe sich wieder entfernt, ohne den Menschen zu Hilfe zu eilen. "Die Menschen an Bord sind in Panik und die Lage wird immer schlimmer", warnte die Organisation. Malta drohe sich erneut der unterlassenen Hilfestellung schuldig zu machen.

Im Februar erreichten noch insgesamt 1.211 Flüchtlinge Italien. Im März waren es bislang nur 43.