Berlin (epd). Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus haben Bildungs- und Gesundheitsexperten bundesweit einheitliche Regelungen für Schulschließungen gefordert. In Deutschland seien aktuell fast 150 Schulen wegen Sars-CoV-2 geschlossen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, am Montag in Berlin. Nötig seien länderübergreifend Kriterien, wann Schulschließungen sinnvoll sind und wann nicht. "Ein hoher Grad an Verbindlichkeit ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass es uns gelingen kann, die Verbreitung des Virus in den nächsten Tagen in Deutschland zeitlich deutlich zu strecken", sagte Storm.
Die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, sagte indes, dass die Entscheidungen vor Ort getroffen werden sollten, wann eine Schulschließung nötig ist. Gesundheits- und Kultusminister müssten sich auf Bundes- und Länderebene abstimmen und dann die zuständigen Gesundheitsämter und Schulen informieren.
Zugleich forderten die DAK Gesundheit und der Deutsche Philologenverband eine Sondersitzung der Kultus- und Gesundheitsminister aller Bundesländer. Nötig sei ein "Gipfel für gesunde Schule", sagte Storm mit Blick auf eine neue Studie mit dem Titel "Lehrerarbeit im Wandel". Demnach sind die meisten Gymnasiallehrer trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit ihrem Beruf zufrieden.