Köln (epd). Die Spitzen von Union und SPD setzen nach den Worten von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer auf eine sogenannte "Koalition der Willigen", um gemeinsam mit weiteren europäischen Ländern besonders hilfsbedürftige Flüchtlingskinder von griechischen Inseln aufzunehmen. Es gehe dabei um 1.000 bis 1.500 Kinder und Jugendliche, sagte Kramp-Karrenbauer am Montag im Deutschlandfunk zu entsprechenden Beratungen im Koalitionsausschuss in der Nacht in Berlin.
Noch sei unklar, welche Länder sich neben Deutschland an der Aufnahme beteiligen. Nach den Worten des CDU-Vorsitzenden ist es Aufgabe der EU-Innenminister, über das Verfahren zur Aufnahme zu verhandeln.
Angesichts der Lage der Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze forderte Diakoniepräsident Ulrich Lilie, zudem, auch von dort unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sofort aufzunehmen. Griechenland müsse entlastet werden, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung ".
"So weit wie irgend möglich muss die Aufnahme europäisch koordiniert sein, aber wir können jetzt nicht warten, bis auch der letzte Mitgliedstaat die Brisanz der Lage erkannt hat", sagte der Präsident der Diakonie Deutschland. "Unsere Werte sind mit den derzeitigen Zuständen in Griechenland, ob auf den Inseln oder an der Grenze, nicht in Einklang zu bringen", fügte Lilie hinzu.
epd kfr