Dresden (epd). Sachsens frisch gewählter evangelischer Landesbischof Tobias Bilz hat angesichts der angespannten Flüchtlingssituation an der türkisch-griechischen Grenze zur Barmherzigkeit aufgerufen. Die Kirche setze Zeichen dafür, dass Menschen, denen gerade Schaden geschehe oder die am Ertrinken seien, geholfen werde, sagte Bilz am Montag dem Nachrichtenradio MDR Aktuell. "In diesem Sinne begrüße ich alles, was Menschen tun, um andere Menschen zu retten", fügte der Bischof hinzu.
Kirche sei nicht für die Tagespolitik zuständig, betonte Bilz: "Wir sind dafür zuständig, dass es im Land ein Klima von Barmherzigkeit gibt und dass man sagt, jeder Mensch ist gleich wertvoll. Und da erheben wir unsere Stimme und setzen Zeichen und das finde ich gut", erklärte der 55-jährige Theologe.
Bilz war am Samstag auf einer Sondersynode in Dresden zum Nachfolger des zurückgetretenen Landesbischofs Carsten Rentzing gewählt worden. Im dritten Wahlgang erhielt er mit 48 von 79 abgegebenen Stimmen die notwendige absolute Mehrheit gegenüber seinen Mitbewerbern Ulrike Weyer (16 Stimmen) und Andreas Beuchel (15). Bilz soll am 25. April feierlich in sein Amt eingeführt werden. Das Oberhaupt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens wird jeweils auf zwölf Jahre gewählt.