Berlin (epd). Die EU-Grenzschutzagentur Frontex erwartet einem Medienbericht zufolge für die kommenden Tage eine weitere Zuspitzung der Lage an den EU-Grenzen zur Türkei. In einem vertraulichen Bericht der Behörde für die politischen Entscheidungsträger in der Europäischen Union (EU) sei von "Massenmigrationsströmen nach Griechenland" die Rede, zitiert die Tageszeitung "Die Welt" (Montag).
Es werde schwierig sein, den massiven Strom von Menschen, die sich auf die Reise gemacht haben, zu stoppen, heiße es: "Darum ist kurzfristig in den kommenden Tagen noch ein Anstieg des Drucks zu erwarten - auch sogar in dem Fall, dass die türkischen Behörden handeln sollten, um Grenzübertritte zu verhindern." Als einen wichtigen Grund für diese Entwicklung nenne Frontex in dem Bericht Nachrichten in den sozialen Medien, die die Wahrscheinlichkeit einer Massenbewegung von der Türkei aus hin zu den EU-Grenzen erhöhten.
Am Samstag hatte die Türkei ihre Grenzen zur EU geöffnet. Nach UN-Angaben vom frühen Sonntagmorgen versammelten sich an den türkisch-griechischen Grenzübergängen daraufhin mindestens 13.000 Menschen. Laut den griechischen Behörden wurden Tausende Flüchtlinge am Grenzübertritt gehindert. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu twitterte hingegen am Sonntag, dass bereits mehr als 76.000 Menschen die Einreise nach Griechenland gelungen sei. In der Türkei leben etwa 3,6 Millionen Flüchtlinge aus Syrien.
epd kfr