"Wir müssen lernen, miteinander der Stadt Bestes zu suchen", erklärte Präses Manfred Rekowski. Auch der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck betonte die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit über Konfessions- und Religionsgrenzen hinweg. Räume zur Begegnung im Stadtteil zu schaffen, sei eine "ökumenische Aufgabe, auch mit anderen Religionen zusammen". Wichtig für einen Stadtteil sei es auch, eine gemeinsame Idee zu verfolgen, "etwas, was man teilen kann", sagte Overbeck. Für das Ruhrgebiet als Ganzes sei beispielsweise die Idee einer Bewerbung für die Olympischen Spiele so eine positive Idee.
Für die Entwicklung von Zukunftsperspektiven für benachteiligte Stadtteile spielen die Kirchen nach Ansicht des Stadtforschers Klaus Selle eine wichtige Rolle. Die große Chance der Kirchen liege in ihrer "Nähe zu den Menschen", sagte der ehemalige Professor für Planungstheorie und Stadtentwicklung an der RWTH Aachen. Mit ihrer Ortsnähe könnten sie zu "Kondensationspunkten" für bürgerschaftliches Engagement werden.
Kooperationen sind wichtig
Nach Selles Worten brechen vielfach zentrale Versammlungsorte weg. "Es fehlt an Orten, wo Gemeinschaft sichtbar wird", sagte er beim Sozialpolitischen Aschermittwoch der Kirchen. Kirchen könnten dazu beitragen, solche Orte zu schaffen. Dabei sei die Kooperation mit anderen Akteuren im Stadtteil wie Schulen oder Wohlfahrtsverbänden wichtig.
Zum Sozialpolitischen Aschermittwoch laden die Evangelische Kirche im Rheinland und das Ruhrbistum seit 1998 gemeinsam ein. Damit wollen sie einen politischen Akzent aus christlicher Perspektive setzen.