Frankfurt a.M., Jaunde (epd). In mehreren umkämpften Gebieten Kameruns muss erneut gewählt werden. Der Verfassungsrat erklärte die Parlamentswahl vom 9. Februar in elf Bezirken für ungültig, wie der französische Auslandssender RFI am Mittwoch berichtete. Die Wahlwiederholung soll in 20 bis 40 Tagen stattfinden.
Englischsprachige Gebiete Kameruns werden seit Jahren von Unruhen erschüttert. Viele Bürger und Bürgerinnen konnten deshalb am 9. Februar nicht wählen. Mehrere Oppositionsparteien fochten die Wahl daher wegen Unregelmäßigkeiten an.
Der seit 37 Jahren autoritär regierende Präsident Paul Biya will die Dominanz seiner Partei RDPC im Parlament festigen. Die 2018 fällige Wahl war mehrfach verschoben worden. Am 9. Februar hatten militante Separatisten der englischsprachigen Minderheit die Stimmabgabe in mehreren Gebieten mit Gewalt und Drohungen verhindert.
Etwa 80 Prozent der 24 Millionen Einwohner des zentralafrikanischen Landes sind französischsprachig. Die einstige deutsche Kolonie Kamerun war gegen Ende des Ersten Weltkriegs in eine französische und eine britische Zone aufgeteilt worden. Nach der Unabhängigkeit beider Landesteile um 1960 kam es zur Vereinigung. Nur ein kleiner Teil kam zu Nigeria.