In Köln sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) ihre Termine bei Karnevalsveranstaltungen ab, um an der Demo von "Köln gegen Rechts" mit deutlich mehr als tausend Demonstranten auf dem Roncalliplatz teilzunehmen. Damit wolle sie ein Zeichen zu setzen: "Wir müssen gemeinsam gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auf die Straße gehen." Auch der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, kam zu der Kundgebung.
Bei den Festveranstaltungen und Umzügen in den rheinischen Karnevalshochburgen soll ebenfalls der Opfer von Hanau gedacht werden, vielfach sind Schweigeminuten vorgesehen. Der Wagenbauer Jacques Tilly kündigte an, für den Düsseldorfer Rosenmontagszug einen eigenen Motivwagen zum Hanauer Anschlag als "Statement der Narren" zu bauen. Der "Toleranzwagen" der Religionen soll mit einem Trauerflor versehen werden.
In Hanau hatte ein Mann am Mittwochabend neun Menschen mit Zuwanderungsgeschichte erschossen, anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst. Der Generalbundesanwalt sprach von einer "zutiefst rassistischen Gesinnung" des mutmaßlichen Täters.