Berlin (epd). Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, hat ein neues Hilfspaket für Griechenland angeregt, um die Zustände in den überfüllten griechischen Flüchtlingslagern zu verbessern. "Es ist eine Frage der Solidarität der europäischen Staaten, die griechischen Behörden zu unterstützen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). "Ich bin offen für eine weitere Millionen-Hilfe für Griechenland, wenn die Mitgliedstaaten sich dafür entscheiden."
Zugleich betonte Lenarcic, die Verbesserung der humanitären Lage in den Camps liege vor allem in der Verantwortung der griechischen Regierung. Die Situation der Flüchtlinge auf fünf Inseln in der Ägäis sei nicht akzeptabel, "und es hätte schon längst etwas passieren müssen, um den Menschen zu helfen". Die EU habe Griechenland in den vergangenen Jahren bereits "etliche Millionen Euro bereitgestellt, um das dortige Asylsystem und die Versorgung der Flüchtlinge zu verbessern".
Mit humanitären Gütern habe die EU nur von 2015 bis 2018 geholfen, als Hunderttausende auf den Inseln in der Ägäis gestrandet seien, sagte Lenarcic: "Jetzt gibt es andere Instrumente, die greifen." Es gehe darum, "Strukturen aufzubauen, also Ankunftszentren, Asylverfahren und auch Verteilungsmechanismen".
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind in Camps auf Lesbos, Chios, Samos, Kos und Leros mehr als 36.000 Asylbewerber, darunter auch viele Kinder, zusammengepfercht. Die Lager seien jedoch nur für 5.400 Menschen ausgelegt.