Frankfurt a.M. (epd). Das private Rettungsschiff "Aita Mari" hat am Sonntag 80 Flüchtlinge im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet. Die Menschen seien am frühen Morgen in einem Schlauchboot treibend lokalisiert worden, teilte die spanische Organisation SMH auf Twitter mit. Ein weiteres Boot mit 91 Flüchtlingen geriet nach Angaben der Notruf-Initiative "Alarm Phone" vor der libyschen Küste in Seenot.
Es dringe Wasser in das Boot ein, außerdem seien bereits Menschen ins Meer geraten, teilte "Alarm Phone" auf Twitter mit. Die libysche Küstenwache habe mehrere Stunden lang auf Kontaktversuche der Initiative nicht reagiert. Ein Vertreter der libyschen Küstenwache habe schließlich mitgeteilt, dass noch keine Rettungsaktion gestartet worden sei, weil die Gefangenlager voll seien.
Derzeit sind mehrere private Rettungsschiffe im Mittelmeer unterwegs. Die 2015 gestartete EU-Mission "Sophia" läuft zwar formell noch, das Mandat reicht zunächst bis Ende März 2020. Der Einsatz der Marineschiffe, darunter der deutschen Marine, wurde aber im März 2019 ausgesetzt. Seither ist nur noch Fluggerät über dem Mittelmeer im Einsatz.
epd tz