Frankfurt a.M., Erfurt (epd). Die Landesflüchtlingsräte und die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl rufen für diesen Samstag zu Kundgebungen für die Aufnahme von Flüchtlingen auf. Die Bundesländer sollten unbegleitete Minderjährige und Familien mit Kindern aus den Lagern der griechischen Inseln nach Deutschland holen, forderten die Organisationen am Freitag in Frankfurt am Main und Erfurt.
Aktionen der Bewegung Seebrücke, der Landesflüchtlingsräte und von Pro Asyl seien in rund 20 Städten geplant. Acht Bundesländer und mehr als 100 deutsche Städte und Gemeinden hätten ihre Aufnahmebereitschaft erklärt. "Machen wir lautstark deutlich: Der Druck von unten auf die Bundesregierung und die Landesregierungen wächst", heißt es in dem gemeinsamen Aufruf.
Die Bundesregierung lasse bei Tausenden den Rechtsanspruch auf Einreise zu hier lebenden Angehörigen ins Leere laufen, begründeten die Flüchtlingsräte und Pro Asyl den Aktionstag. Diese Aufnahme sei aber kein Gnadenakt, sondern rechtliche Verpflichtung auf Grundlage der Dublin-III-Verordnung. Die zusätzliche Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen ohne familiären Bezug nach Deutschland sei hingegen ein Gebot der Menschlichkeit.