Rom (epd). Die Flüchtlinge der "Alan Kurdi" sind an Land. 20 Stunden, nachdem Malta sich bereit erklärt hatte, die Menschen von Bord gehen zu lassen, haben Marineschiffe des Inselstaates die geretteten 77 Menschen aus 20 Ländern von dem Schiff übernommen, wie die Regensburger Organisation Sea-Eye, die die "Alan Kurdi" betreibt, am Mittwochabend mitteilte. Vor dem Hintergrund, dass auf dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge derzeit tagelang ausharren müssen, bevor sie in Europa an Land gelassen werden, forderte Sea-Eye die Europäische Union auf, sich auf einen Mechanismus zu einigen, der dafür sorgt, dass nicht über die Ankunft eines jeden Rettungsschiffes einzeln verhandelt werden muss.
Wenige Stunden zuvor hatte die "Open Arms" der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation bei ihrer vierten Rettungsaktion innerhalb weniger Tage 45 Menschen an Bord genommen. Unter den Geretteten seien mehrere Verletzte und ein Kind im Alter von fünf Jahren, teilte die spanische Organisation mit. Insgesamt befanden sich den Angaben zufolge danach 282 Menschen an Bord des Schiffes. "Während in Libyen weiterhin Krieg herrscht und eine Hölle ist, riskieren sie ihr Leben auf der Flucht", beklagte die Hilfsorganisation.