Frankfurt a.M., Harare (epd). Der simbabwische Milliardär Strive Masiyiwa zahlt Tausenden Ärzten in seinem Heimatland ein höheres Gehalt. 2.000 Ärzte sollen eine Zahlung von mehreren Hundert Dollar und eine Erstattung der Reisekosten aus einem Fonds des Milliardärs bekommen, wie das Onlineportal "New Zimbabwe" am Mittwoch berichtete. Mit der Gehaltsaufstockung endet ein monatelanger Ärztestreik, der das Gesundheitssystem in dem Land im südlichen Afrika schwer belastet hat.
Dem Bericht zufolge akzeptierten die Ärzte ein Angebot Masiyiwas und kündigten an, im Gegenzug die Arbeit wieder aufzunehmen. Laut dem britischen Rundfunksender BBC zahlt Masiyiwa den Ärzten im kommenden halben Jahr 300 US-Dollar (271 Euro) pro Monat. Was danach passieren wird, ist noch unklar.
Masiyiwa (59) gründete einen Telekommunikationskonzern und lebt in Großbritannien. Im vergangenen Jahr hat er einen Fonds mit 100 Millionen Dollar eingerichtet, um Ärzte in Simbabwe zu unterstützen. Er besitzt laut dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" 1,1 Milliarden Dollar.
Ärzte und Krankenschwestern in Simbabwe demonstrierten seit rund vier Monaten für eine bessere Bezahlung. Der Monatslohn eines Arztes liegt laut BBC bei weniger als 100 Euro. Simbabwe kämpft mit hoher Inflation und steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise, die vor allem durch Misswirtschaft unter dem langjährigen Präsidenten Robert Mugabe ausgelöst wurde. Er wurde Ende 2017 vom Militär gestürzt und starb am 6. September 2019 im Alter von 95 Jahren.