Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) hat seine Auffassung bekräftigt, "dass wir Bootsflüchtlinge nicht anders behandeln sollten als diejenigen, die mit dem Flugzeug oder übers Land gekommen sind". Das heiße nicht, "dass wir nicht Boat People aufnehmen in unserem Land", sagte Stamp am Dienstagabend in Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen stehe zu seiner humanitären Verantwortung.
"Bei allem, was wir politisch diskutieren, muss unser Ziel sein, dass das Sterben im Mittelmeer ein Ende hat, und deswegen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir Seenotrettung aufrechterhalten müssen", betonte der stellvertretende Ministerpräsident bei einer Festveranstaltung zur Einführung des Theologen Rüdiger Schuch als neuer Beauftragter der evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung.
Zwar sei Seenotrettung eine Aufgabe der Europäischen Union, "aber wenn die das nicht leistet, dann haben die Privaten unsere Unterstützung verdient, denn niemand darf im Meer ertrinken", sagte der FDP-Politiker. Er sei aber weiter gegen die Aufnahme von Bootsflüchtlingen über die festgelegten Verteilungsquoten hinaus, sagte Stamp dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Eine Reihe von Städten des Bündnisses "Sichere Häfen" will mehr geflüchtete Menschen etwa aus Lagern in Griechenland aufnehmen, als sie nach ihrer Aufnahmequote müssten.